Bester Merlot - 92 Punkte
2017 | Asselheimer St. Stephan | Merlot

Text: Katja Apelt

Wenn man über Michael Schroth spricht, landet man schnell bei einer Weinerfolgsgeschichte. Schon auf seiner Webseite begrüßt der Pfälzer Winzer mit den Worten: „Von 0 auf 100“. Übersetzt in die tatsächlichen Zahlen heißt das: Von 1,3 auf 30. Die Einheit sind Hektar. Gerade einmal 20 Jahre ist es her, da betrieb Schroth sein Weingut noch im Nebenerwerb – mit etwas mehr als einem Hektar eben. Seither hat er sich konsequent hochgearbeitet – ist durch seiner eigenen Hände Arbeit zum Erfolg gekommen. Das macht er mit seinen Etiketten deutlich. Darauf sieht man im modernen schwarz-weiß das Foto einer Hand: seiner Hand. Schroth präsentiert sich gerne als handmade-selfmade Winzer.

Sein Weingut liegt in Asselheim im Norden des Anbaugebiets Pfalz an der Grenze zu Rheinhessen. Dort wo es nicht ganz so hitzig zugeht. Insbesondere in seinen Lagenweinen kostet er diesen Fakt aus, spricht von längerer Vegetation und Reife in seinen Weinen.

Seinen Merlot holt er aus der Lage St. Stephan. Lehm und Kalk schaffen hier gute Bodenbedingungen für Rotwein. Lehm ist ein Topwasserspeicher, Kalk gibt Frische und Eleganz. Die Böden sind eher karg – so dass die Reben ganz natürlich ihren Ertrag zurückfahren und sich auf das Wachstum von wenigen, dafür intensiveren Beeren konzentrieren. Im eingereichten Merlot fanden die Juroren entsprechend – und Merlot typisch – viel Frucht. Die Verkoster schmeckten „Süßkirsche, frische Pflaume und Heidelbeere“ abgerundet durch „dezente Holzaromen“. Besonders die „erfrischende  Säure mit der feinen Tanninstruktur“ und seine „zugängliche Art mit einer Kombination aus Unkompliziertheit und guter Qualität“ bescherten dem Merlot Punkte und die Position als bester eingereichter Merlot.