LagenCup Rot 2022
Bester Jungwinzer - Alexander Koch
TopTen Sonderkategorie "10 Jahre gereift"
Weingut Bernhard Koch - Pfalz
Foto: Weingut Bernhard Koch


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Bester Jungwinzer 2022
Alexander Koch
Beim diesjährigen LagenCup Rot 2022 kamen erneut ausschließlich rote Lagenweine aus Deutschland auf den Prüfstand. Die Jury, bestehend aus Weinjournalisten, Sommeliers und Weinhändlern, widmeten sich dieses Jahr über 400 angestellten Lagenweinen und wie immer wurden die Gewächse blind verkostet, zuweilen kontrovers diskutiert und nach der 100-Punkte-Skala bewertet.
Text: Axel Biesler
Ergreifender Schlussakkord
Manchmal kommt es vor, dass bestimmte Gewächse vermeintlich wie aus dem Nichts auf der Weinlandkarte auftauchen und begeistert gefeiert werden. Dabei ist es nur sehr selten der Fall, dass hinter diesen Weinen auch Güter stehen, die ebenso schnell von Null auf Hundert aus dem Boden gestampft wurden. Gebäude lassen sich ebenso rasch errichten, wie wertvolle Lagen mit dem nötigen Kleingeld erwerben – ein Garant für grandiose Weine sind beide noch lange nicht. Die Geschichte des Weingut Koch im südpfälzischen Hainfeld lässt sich bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen. Lange Zeit als Mischbetrieb geführt, wurde auch bei den Kochs schließlich die Wende zum reinen Weinbau vollzogen. Seine Geschichte gleicht also den allermeisten Betrieben in deutschen Weinbaugefilden. Wie kam es also dazu, dass plötzlich von fulminanten Pinot Noirs aus der südlichen Pfalz die Rede war, die es durchaus mit ihren Pendants aus dem Burgund aufnehmen konnten, aus einem Ort wie dem bis dato fast unbekannten Hainfeld kamen und mit dem auf den ersten Blick für den Laien etwas irreführenden Namen »Koch« etikettiert waren. Der Name eines Weinguts ist die eine Geschichte. Und sie ist es im wahrsten Sinne seiner Entstehung. Für die Güte der Weine sind stets Menschen verantwortlich. Und so war es Bernhard Koch, der beschloss, sich allerbeste Expertise für die Bereitung seiner Gewächse heranzuholen. Berater mit bestem Know-how fürs Burgund, Chie Sakata, eine Kellermeisterin aus Japan mit einem äußerst sensitiven Gespür für Wein.
Und der Nachwuchs stand auch alsbald in den Startlöchern. Kochs Söhne, Alexander und Konstantin, wussten sich ebenso für den Wein zu begeistern. Beide studierten das Fach. Der eine ging in die weinbauliche, der andere verfolgte die Marketing-Richtung. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Doch, was erst nur war, wurde zu einem Konzept. Die Fläche der Kochs hat sich auf stattliche 50 Hektar vergrößert, was der Güte der Weine allerdings keinen Abbruch getan hat. Im Gegenteil müsste man sagen. Denn nun können sie noch mehr als zuvor aus dem Vollen schöpfen. Waren es anfangs die Pinots, mit denen das Weingut in sämtlichen Guides für Furore sorgen konnte, sind es mittlerweile auch die Weißweine, die, ob aus Burgunder oder Riesling gewonnen, für hochklassige Ergebnisse garantieren. Und schmecken tun sie obendrein auch noch.
Der Ausschank indes heißt »Pavillon« und bietet neben den exzellenten Weinen der Kochs auch eine zeitgemäße, zuweilen mediterrane Küche. Straußenwirtschaft 2.0 sozusagen. Da darf es dann auch einmal ein Grand Vin der Kochs sein. Vielleicht sogar der 2018er »Grande Réserve« Hainfelder Letten, den die Jury des LagenCups Rot überschwänglich lobte. Einige Zitate gefällig? Bitte: »Hinreißend betörendes Bukett aus roten, nicht zu reifen Früchten und leicht angerösteten Holzspänen. Etwas Nuss und süßlich, leicht schokoladige Note.« Der kurze Satz eines Verkosters soll als Schlussakkord eines großen Weins hallen: »Ergreifender Trinkfluss.«

Foto: Weingut Bernhard Koch
Top-Ten Sonderkategorie "10 Jahre gereift" - 95 Punkte
2012 | Hainfelder Letten | Grande Réserve | Spätburgunder
Text: Natalie Lumpp
Der Spätburgunder wirkt mit seiner dunklen rauchigen Aromatik regelrecht massiv und sehr druckvoll. Feine Röstaromen –Espresso, umspielen die dunkeln Beeren. Am Gaumen zeigt er kaum Alterungsaromen – ganz im Gegenteil – frisch und saftig beweist er sein großes Potential. Lang im Nachhall!
Weingut Bernhard Koch in Hainfelden
Trotz Höchstbewertungen in den einschlägigen Weinbibeln, wirkt das Weingut Koch immer noch ein bisschen wie ein Geheimtipp. Das liegt zum einen an der wunderbar pfälzischen Bodenständigkeit, zum anderen treten sie nie laut auf. So ungefähr wie mit ihrem Weinpavillon: „wann’s Licht brennt isch uff!“
Große Erfolgsgeschichte
Als Bernhard Koch vor 25 Jahren ganz jung ins elterliche Weingut einstieg, verfügte der Betrieb über ca. 4 ha Rebflächen. Im Laufe der vergangenen 25 Jahre konnte er die Rebflächen sukzessive auf 50 ha erweitern. Nachdem sich auch beide Söhne Alexander und Konstantin für das Weingut zu Hause entschieden haben, ist ein perfektes Team entstanden! „Jung & dynamisch“ trifft hier den Nagel auf den Kopf! Alexander hat nach seiner Ausbildung in den bekannten Weingütern Knipser und Dr. Heger ein Studium in Geisenheim aufgesattelt. Als er 2017 nach Hause kam, nahm er sich schon gleich dem Ausbau der Weine an, zusammen mit Chie Sakata, die bereits seit 2013 mit großem Erfolg im Keller zuständig war. Für Bruder Konstantin war von Anfang an klar, dass er sich nach seinem Studium der Wein- und Betriebs-wirtschaft, mit Mutter Christine auf den Vertrieb der eigenen Weine spezialisieren wird. Mit so einer vereinten Power stehen sie bei allen wichtigen Wettbewerben auf dem Siegertreppchen. Im Jahre 2017 entschlossen sie sich auch gemeinsam „Fair’n Green“ beizutreten, d.h. sie arbeiten in allen Bereichen noch nachhaltiger.
Burgunderkompetenz
Fragt man das Team Koch, wo sie ihre ganz große Kompetenz sehen, wird es schnell deutlich: Chardonnay & Pinot Noir. Die Trauben für den Grande Réserve werden von ihnen Jahr für Jahr aus Ihrem Topweinberg Hainfelder Letten ausgewählt. Sie verfügen dort über 7 verschiedene Partien mit unterschiedlichen Spätburgunderklonen aus unterschiedlichen Pflanzjahren.
Rückblick auf den LagenCup Rot 2021
