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Lagen-Cup Rot 2024
Sonderkategorie

" 10 Jahre gereift"

Top10

 

1. Platz - 97 Punkte | Weingut Heitlinger | Baden | Pinot Noir | Königsbecher | VDP.Grosses Gewächs | 2014

"Ein unglaublich jugendlicher Wein", merkte ein Juror während der Diskussion an. "Er wirkt gerade einmal nur ein paar Jahre alt", kommentierte der Cup-Organisator Serhat Aktas. Der „Odenheimer Königsbecher“ zeigt sich mit hervorragend eingebundenem Holz und vollem Mundgefühl, was sich durch seine hochwertigen und feinkörnigen Tannine widerspiegelt. Das Bio-Weingut Heitlinger liegt im idyllischen Östringen-Tiefenbach in Baden. Die VDP-Große Lage liegt geschützt im Hang eingebettet und ist die tiefstgelegene Lage des Weingutes. Der tiefrote Gesteinsboden ist von Kalkmergel geprägt, was die Sonnenwärme speichert und an die Trauben wieder abgibt. Obwohl der Badener 2014er Jahrgang nur mittelmäßig in die Geschichtsbücher eingegangen ist, zeigen sich einige Ausnahmen mit viel Reifepotenzial und Charakter.

2. Platz - 96 Punkte | Deutzerhof | Ahr | Spätburgunder | Altenahr Eck | VDP.Grosses Gewächs | 2014

Die westlichste Einzellage des Ahrtals, die wurzelechte Rebstöcke auf Schieferböden beherbergt, zeigte sich während der Verkostung von ihrer besten Seite. Schon beim Einschenken konnte man eine hohe Dichte feststellen, und die Vorfreude der Juroren stieg. Am Gaumen zeigt er sich zupackend mit sehr feinen und dennoch kräftigen Tanninen. Trotz seines Alters zeigt er dominante Noten von dunklen und roten Früchten mit viel Cassis. Seine lebendige Säure trägt dazu bei, dass er noch lange in der Flasche reifen kann. Der historische Klon der Ahrburgunderrebe "Kastenholz" wird nach der händischen Lese entrappt, um die Fruchtigkeit zu betonen. Nach der Gärung darf er in 228-Liter-Fässern reifen und erhält so seinen vollen Körper. Um die heimische Signatur zu stärken, wird auf die Filtration verzichtet, um die Finesse und Eleganz der Ahrweine widerzuspiegeln.

3. Platz - 96 Punkte | Burg Ravensburg | Baden | Pinot Noir | Löchle | VDP.Grosses Gewächs | 2014

Das traditionsreiche Weingut, dessen Weinberge erstmals 1251 erwähnt wurden, hat viel Zeit und Expertise investiert und somit den dritten Platz erreicht. Der Bio-Wein präsentiert sich in seiner anmutenden granatroten Farbe. Am Gaumen ist er etwas fleischig mit kräftigen Kakao- und Espresso-Noten. Dezente Rauchnoten mit einem Hauch von Steakpfeffer drücken seinen voluminösen, dennoch filigranen Körper an die Geschmacksknospen. Seine saftige Säure balanciert seine hochwertigen und feinkörnigen Tannine in einen schier endlos langen Abgang hinein. Die Trauben werden von der Südwestflanke am Fuß der Burg Ravensburg geerntet. Die Lage, die an ein Amphitheater erinnert, generiert ein besonderes Mikroklima. Um die Qualität zu gewährleisten, werden die Trauben in mehreren Durchgängen händisch geerntet. Die Badener möchten so ihren intensiven und komplexen Spätburgunder mit einer feinen Tanninstruktur gewinnen. Ein Wein, der jetzt schon Spitze ist und sich noch entwickeln kann.

4..Platz - 95 Punkte | Weingut Krone Assmannshausen | Rheingau | Spätburgunder | Assmannshäuser Höllenberg | VDP.Grosses Gewächs | 2014

Das Weinjahr 2014 war für viele Winzer eine Herausforderung. Ein sehr kühler Frühling, heiße Sommertemperaturen und Trockenheit machten den Weinbauern das Leben schwer. Aber wie heißt es so schön: Gute Winzer wissen auch in schwierigen Jahrgängen gute Weine zu produzieren. In diesem Jahrgang brilliert Deutschlands berühmteste Rotweinlage, der Assmannshäuser Höllenberg, erneut. Die hohe Intensität des Weins, mit Aromen von roten Beeren und Kakaobohnen, spiegelt die Reife der gesunden Trauben wider. Am Gaumen balanciert seine frische Säure die delikaten, feinkörnigen Tannine. Die komplexen Noten von reifen roten Kirschen, dezenter Vanille und getrockneten Kräutern sind eines Höllenbergs würdig. Seine tiefgründige Struktur, gepaart mit einem Hauch balsamischer Noten, hebt ihn auf den Höhepunkt. Obwohl der Wein heute einen perfekten Reifegrad erreicht hat, kann man den terroirgeprägten Spätburgunder gewiss viele weitere Jahre reifen lassen.

5. Platz - 95 Punkte | Weingut Graf Neipperg | Württemberg | Spätburgunder | Neipperger Schlossberg | VDP.Grosses Gewächs | 2014

Der Wein aus der rund 24 Hektar großen Monopollage Schlossberg ist ein Burgunder-Meisterwerk. Seine terroir-fokussierten Aromen mit einer dezenten Salzigkeit, gepaart mit reifen Himbeeren und roten Kirschen, heben ihn in die erste Liga. Druckvoll und elegant, mit sehr gut eingebundenem Holz von seiner rund 18-monatigen Reifung in neuen und gebrauchten Barriques, führt dies zu seinen hochwertigen und runden Tanninen. Seine lebendige Säure lässt ihn am Gaumen erneut aufleben und lange haften. Ein Juror kommentierte: "Selbst im langen Abgang bleibt er druckvoll und schlank zugleich." Die sonnenverwöhnten Trauben wachsen auf steilen Hängen mit einer Neigung zwischen 10 und 40 Grad in einer Höhe von 250 bis 317 Metern. Diese südlich ausgerichtete Lage auf Keuper und Schilfsandstein fängt während der Saison viele Sonnenstunden ein, was zu einer höheren Reife der Trauben führt. Die kühlen Nächte bewahren die knackige Säure, was sich positiv auf die Langlebigkeit des Weins auswirkt.

6. Platz - 94 Punkte | Josef Walter | Franken | Spätburgunder | Bürgstadter Centgrafenberg | | 2014

Franken kann mehr als nur Weißwein, beweist Winzer Christoph Walter. Treu dem Spruch "Die besten Weine entstehen in den schwierigsten Jahrgängen" zeigt sich der Spätburgunder aus dem Jahr 2014 als brillante Erscheinung. Der Centgrafenberg gilt als eine der besten Burgunder-Lagen im bayerischen Anbaugebiet, das langsam aus dem Geheimtipp-Status in die Weinwelt eintritt. Die Jury lobte seinen "tollen Trinkfluss". Dieser steht im Einklang mit seiner rassigen Säure und eindrucksvoll feingliedrigen Tanninen. Seine karge und kreidige Struktur, ergänzt von Tabak- und balsamischen Noten, hebt seine Komplexität noch einmal hervor. Die Balance zwischen frischen Kirschen und dem sehr gut eingebundenen Holz ist bemerkenswert. "Er zeigt viel Entwicklungspotenzial im Glas", kommentierte ein weiterer Juror und verlieh ihm 94 Punkte!

7. Platz - 94 Punkte | Weingut Knab | Baden | Spätburgunder | Endinger Engelsberg | *** (late release) | 2014

"Engelsgleich mit kräftigem Körperbau", witzelte ein Juror während der Diskussionsrunde. Tatsächlich handelte es sich bei der Verkostung um die badische Top-Einzellage „Engelsberg“. Wahrscheinlich wollte der Juror damit bestätigen, dass der reife und elegante Burgunder kraftvoll und doch brillant am Gaumen erscheint. Zupackend und kräftig, mit präzise strukturierten Tanninen, begrüßt er die Geschmacksknospen. Das Barrique wurde meisterlich angewandt, was intensive Holzaromen und Espresso-Noten hervorbringt. Dezente würzige Noten bestätigen seine spontane Fermentation mit wilden Hefen. Die balsamischen Noten zeugen von alten Reben und einem unfiltrierten Wein, der mit langem Nachhall zum Weitertrinken animiert.

8. Platz - 94 Punkte | Weingut Braun | Pfalz | Portugieser | Meckenheimer Spielberg | "Anno 1951" | 2014

Michael Brauns Portugieser hat es mit Deutschlands besten Spätburgundern aufgenommen und zeigt, dass diese Rebsorte Qualität von Weltruf erzeugen kann. Die Juroren kommentierten, dass der Portugieser "sehr jugendlich wirkt" und "erstaunliche Qualität" zeigt. Kein Wunder, denn die Reben wurden im Jahr 1951 gepflanzt und tragen zu einer höheren Aromenkonzentration und Tiefe bei. Trotz seiner Seriosität bereitet er viel Spaß und "man möchte einfach mehr davon trinken". Durch seinen Ausbau in 500-Liter-Holzfässern profitiert er von einem volleren Körper und runderen Tanninen. Sein Aromenprofil wird durch die dezente Holzsüße aufgewertet und ergänzt delikate Noten von getrockneten Früchten, feinherber Schokolade und leichten Tabaknoten. Ein Wolf im Schafspelz.

9. Platz - 94 Punkte | Schlossgut Hohenbeilstein | Württemberg | Spätburgunder | Hohenbeilsteiner Schlosswengert | VDP.Grosses Gewächs | 2014

"Jetzt schon ein unglaublich toller Wein – aber warten Sie erst einmal ab, was dieser Wein in 10 Jahren alles zu bieten hat!" steht auf der Homepage des Schlossguts zum aktuellen Jahrgang dieses Weins. Ein Glück, dass wir ihn jetzt 10 Jahre gereift probieren dürfen, denn gereift zeigt er sich von seiner besten Seite! Tatsächlich stach der zehn Jahre alte Wein in der Verkostung deutlich hervor. Er zeigt eine typische Pinot-Nase mit delikaten Röstaromen und schokoladigen Noten. Am Gaumen ist seine lebendige Säure hervorragend ausbalanciert mit hochwertigen, feinkörnigen Tanninen. Druckvoll und stoffig präsentiert er eine Fülle an Aromen, die von Sauerkirschen über getrocknete Früchte bis hin zu Pfeifentabak reichen. Der meisterhaft eingesetzte 26-monatige Holzausbau durch den Winzer Joscha Dippon trägt zum kräftigen Mundgefühl bei und wertet Struktur und Tannine deutlich auf. Dennoch findet der Organisator, dass der Wein noch etwas zu jung ist und ihm noch mehr Zeit in der Flasche guttun könnte. Denn der Württemberger könnte sich "noch gewiss ein kleines bisschen verbessern."

10. Platz - 93 Punkte | Weingut Wachtstetter | Württemberg | Lemberger | Pfaffenhofen Hohenberg | Große Lage Glaukós | 2014

"Eine lebendige Frische, kaum Alterungsnoten", kommentierte ein Juror den hochbewerteten Wein während der Verkostung. Tatsächlich einigte sich das Panel darauf, dass der Wein hauptsächlich von Noten roter Beeren, Kirschen und frischen Pflaumen dominiert wird. Seine Frische ist unter anderem auf seine hohe, saftige Säure zurückzuführen. Mit etwas Zeit im Glas öffnet sich im Hintergrund ein weiteres Aromenfenster von Tabak, einem Hauch von Teer und weißem Pfeffer. Der Burgunder reifte 20 Monate in Barriques, was zu seiner kernigen Struktur und griffigen, dennoch gut eingebundenen Tanninstruktur führt. Die biologisch ausgebauten Weine werden im Einklang mit der Natur hergestellt und folgen minimalen Eingriffen. So möchten die Weinmacher den einzigartigen Boden in seinen sortentypischen Weinen zum Ausdruck bringen.

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