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LagenCup Rot 2022

Top Ten &
Top Ten Sonderkategorie "10 Jahre gereift"

Weingut Freiherr von Gleichenstein - Baden

Foto: Weingut Freiherr von Gleichenstein

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Top Ten - 95 Punkte
2018 | Ihringer Winklerberg | Spätburgunder

Text: Axel Biesler


Die sogenannte Dendrowissenschaft untersucht die Einflüsse der Umwelt auf das Wachstum der Bäume und kann so unter anderem die klimatischen Veränderungen anhand der Jahresringe und Kohlenstoffeinlagerungen rekonstruieren. Unlängst veröffentlichte ein Team um den deutschen Wissenschaftler Prof. Dr. Ulf Büntgen eine Studie, mit der sich anhand dieser Techniken das Klima rund 2100  Jahre zurückdatieren lässt. Das Ergebnis ist wenig überraschend: Der Klimawandel ist von Menschenhand gemacht. Die trockensten Jahre im untersuchten Zeitraum sind seit 2014 aufgetreten. Eine weniger ausgeprägte Dürrezeit entdeckten die Forscher in den Jahren zwischen 1490 und 1540. Just zu jener Zeit, als das Kloster St. Blasien den Bau eines Zehntkellers samt Zehntscheuer im südbadischen Oberrotweil in Angriff nahm. Die Naturalabgabe dürfte bereits damals zu einem guten Teil aus Wein bestanden haben, dessen Erträge sich in diesen Jahren vermutlich arg spärlich ausnahmen. 1634 kamen Scheune und Hof in den Besitz der Familie von Gleichenstein, die ihn bis heute hegt und pflegt. Johannes Freiherr von Gleichenstein und seine Frau Christina betreiben das Weingut nunmehr in der elften Generation. 2018 dürfte nicht nur der trockenste, sondern auch der heißeste Jahrgang gewesen sein, den das Paar in seiner Weinbaugeschichte bisher erlebt und Wein aus ihm gemacht hat. Doch damit nicht genug. Gleichensteins Spätburgunder stammt aus dem, aufgrund seiner südlichen Ausrichtung und vulkanischen Untergrunds enorm hitzigen Lage Ihringer Winklerberg, wenn die Verkoster berichten: »Intensiv und mächtig. Beeindruckend vielschichtiges Bouquet aus dunklen Beeren und delikater Holzwürze.« Großartig!     
 


Top Ten Sonderkategorie "10 Jahre gereift" - 95 Punkte
2012 | Oberrotweiler Eichberg | Spätburgunder

Text: Natalie Lumpp

Mit seiner sehr kräutrigen und nussigen Art – hebt sich der Pinot schon im Duft von den anderen Gewinnerweinen ab. Im Glas breiten sich immer mehr betörende Fruchtaromen aus. Am Gaumen wirkt er trotz seiner guten Struktur eher zart, feingliedrig. Seine lebendige Säure macht ihn lebhaft – tolles Spiel von Holz und Frucht im Nachhall.

 

Weingut Freiherr von Gleichenstein in Oberrotweil

Viele Jahre ist es her, da hat die Fachwelt geunkt, wo die besten Spätburgunder wachsen. In jedem Fall stand Baden immer gleich mit an erster Stelle. Und natürlich bietet der Kaiserstuhl mit dem Vulkanverwitterungsgestein und Lössauflagen, sowie des warmen Klimas der burgundischen Pforte, die perfekten Bedingungen für ganz großen Pinot. Johannes von Gleichenstein, der seit 2003 mit seiner Frau Christina das wunderschöne, über 400 Jahre alte Familienweingut führt, versteht es aufs Beste die Vorzüge akribisch heraus zu arbeiten. 
 

Durchgängige Kollektion

Johannes von Gleichenstein legte schon immer viel Wert darauf, dass alle Weine – vom Gutswein angefangen – überzeugend und kompromisslos sind. Den Wein „für jeden Tag“ sieht er praktisch wie eine „Visitenkarte“. Die Spitzenweine aus dem Hausberg Oberrotweiler Eichberg suchen ihresgleichen! Mit seiner südlichen Ausrichtung und 45 % Hanglage ist der Eichberg wahrlich sonnenverwöhnt. Die dort entstandenen Weine überzeugen mit ihrer typisch burgundischen Art, vor allem auch durch ihre Langlebigkeit. Diese reifen dann im Herzstück des Weinguts: im alten Weinkeller mit seinen aufwändigen Holzkonstruktionen. Dieser wurde bereits um das Jahr 1500 errichtet, als Hof und Ländereien im Besitz des Klosters St. Blasien waren.

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Foto: Weingut Freiherr von Gleichenstein

Rückblick auf den LagenCup Rot 2021

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