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Weiß 2021 TopTen

LagenCup Weiß 2022

die Sieger

Erneut traf sich die Jury des LagenCups in Berlin um die besten weißen Lagenweine Deutschlands zu finden. Die Qualitäten waren außerordentlich hoch und die Diskussionen sehr kritisch. Daher war es auch sehr schwer die Sieger zu bestimmen. Hiermit präsentieren wir die 10 besten des Cups. Gut Hermannsberg platziert sich auf den Thron.

TopTen Gesamtsieger

Wenn man über Lagenweine spricht, dann spricht und denkt man natürlich an hochwertige Weine. Zumindest sollten diese Weine hochwertig sein, so meint man. In der Theorie ist der Lagenwein ja auch die höchste Stufe in der Qualitätspyramide, jedenfalls im romanischen System, in dem es um die Herkunft geht.

Natürlich gibt es Weinberge die als gut und weniger gut einzustufen sind. Nur worauf kommt es an? Tatsächlich bestimmen viele Faktoren darüber. Die Bodenbeschaffenheit, Süd- oder Nordhang, warmer oder kalter Boden, wie ist die natürliche Drainage, wie viel Wasser kann der Boden speichern oder wie nährstoffreich ist er…

Nur die Lage alleine reicht nicht aus, um einen hochwertigen Wein zu produzieren. Denn den sehr wichtigen Einfluss des Winzers darf man hier nicht außer Acht lassen. Deswegen verkosten wir beim LagenCup blind, da es nicht nur um die Lage, sondern um die Qualität des Lagenweins geht.

 

 

Aufgrund dessen, dass der Name Gut Hermannsberg schon so groß ist und viel Ansehen genießt, würde man meinen, dass es sich hierbei um eines der ältesten und traditionsreichsten Namen handelt. Dabei trägt das Weingut den Namen gerade erst einmal seit 12 Jahren. Allerdings steckt hinter diesem Weingut tatsächlich mehr als 12 Jahre, nur unter einen anderen Namen.

Die Wurzeln liegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, um genau zu sein im Jahre 1902, mit dem klangvollem Namen Königlich-Preußische Weinbaudomäne Schlossböckelheim-Niederhausen. Auch wenn die Weinbaudomäne bereits ab dem ersten Lesejahr 1907 mit sehr guten Qualitäten anfing und auf sich aufmerksam machte, waren die edelsüßen Weine des Jahrhundertjahrgangs 1921 der Moment, der das Weingut ins Rampenlicht stellte.

 

Nachdem die Familie Reidel das traditionsreiche Weingut 2009 übernahm, hat man es ein Jahr später in Gut Hermannsberg umbenannt. Auch wenn es sich hierbei um ein komplett neues Weingut handelt, mit einer neuen Philosophie, Arbeitsweise und einem neuen Qualitätsdenken, bleibt die Familie Reidel, sowie die Winzer und Geschäftsführer Karsten Peter und Achim Kirchner, der alten Linie, der traditionsreichen Domäne Schlossböckelheim-Niederhausen, treu. Die Macher konzentrieren sich weiterhin auf trockene Rieslinge, die heute mit einer präzisen Klarheit, herausragenden Phenolik, Kargheit und strammen Säure das Potenzial der Naherieslinge nach vorne bringt. Seit dem ersten Jahrgang nach der Übernahme, konnten sich die Rieslinge aus den besten Großen Gewächs-Lagen in der Qualität beweisen und so auch viele nationale und auch internationale Kritiker überzeugen. Binnen weniger Jahre hat sich Gut Hermannsberg an die Spitze des deutschen Weinbaus katapultiert.

Die Winzerin des Jahres ist dieses Mal sogar doppelt vertreten, also Winzerinnen des Jahres. Denn das Weingut Gaul gibt es nur im Doppelpack. Nach der Winzerlehre und dem Önologie-Studium in Geisenheim, stiegen die Schwestern Karoline und Dorothee Gaul in das 1993 gegründete Weingut ein. Ihren ersten Wein durften die Geschwister, unter der Obacht der Eltern, 2006 vinifizieren. Seit 2011 durften die ehrgeizigen Winzerinnen ans Ruder und bestimmen fortan über das Schicksal des Weinguts. Nach 11 Jahren darf man mit Gewissheit behaupten, dass sie mehr richtig als falsch gemacht haben. Den Weinen und der Machart darf man neben hoher Qualität auch viel Eigenstil und Einzigartigkeit zusprechen. Mit viel Finesse, Komplexität und Reifepotenzial konnten die Weine die Jury überzeugen.

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Auch letztes Jahr hat Gut Hermannsberg sehr gut abgeschnitten.

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TOP-TEN

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1. Platz - 97 Punkte

Gut Hermannsberg / Nahe

2021 | Riesling | Niederhausen Steinberg | Großes Gewächs

Neben der Sieger-Lage Steinberg, bewirtschaftet Gut Hermannsberg sechs weitere Grand-Cru Lagen. Wenn man sie mal nebeneinander verkostet, kann man sich wahrhaftig nicht entscheiden, welcher Wein am besten ist. Der Spruch, der eine ist besser als der andere, trifft hier perfekt zu. Aber in der Blindverkostung muss sich eben einer durchsetzen. Der helle, kühle und kalkhaltige Kimmeridgeboden spiegelt sich auch im Wein wider. Straff, karg, tiefgründig, schlank und komplex präsentiert er sich im Glas. Seit dem ersten Jahrgang 2015 hat sich der Stil nicht verändert, aber deutlich verbessert.

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2. Platz - 96 Punkte

Weingut Bernhard Ellwanger | Württemberg

2020 | Riesling | Großheppacher Steingrüble | "SL"

Die Historie des Großheppacher Weinguts geht bis 1514 zurück, nur nicht als Weingut im klassischen Sinne. Das Weingut, wie es heute existiert, gibt es seit 1975, als Ingrid und Bernhard Ellwanger ihren eigenen Weg gehen wollten. Heute haben die Geschwister Yvonne und Sven das Zepter in der Hand. Die experimentierfreudige Familie pflanzte als erstes den Muskat-Trollinger in Württemberg und auch am Ende des letzten Jahrhunderts den Sauvignon Blanc. Nicht außeracht zulassen ist der Syrah, der qualitativ zweifellos mit den internationalen Riesen mitkonkurrieren kann. Wie man in der Blindverkostung merkt, sind auch die Ellwanger-Rieslinge nicht von schlechten Eltern. Oder in Worten eines Jurors „selten hatte ich so einen Riesling im Glas, bei dem ich dachte: dieser Wein ist für die Ewigkeit gemacht“. Natürlich ist das eine, durch sehr positive Emotionen, übertriebene Aussage, aber beim LagenCup ist das Reifepotenzial der Weine sehr wichtig. Und dieser Wein hat alles, was ein Spitzenwein zum perfekten Reifen braucht!

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3. Platz - 96 Punkte

Weingut Schwedhelm | Pfalz

2021 | Riesling | Zeller Schwarzer Herrgott | Große Lage 

Die Pfalz ist vermutlich das interessanteste Weinanbaugebiet Deutschlands. Hier findet man große Produzenten bis hin zu Microweingüter. Die größte Vielfalt an Bodenarten, Rebsorten und Weinstilen. Beinahe alles wird hier abgedeckt. Und das wissen auch die Gebrüder Schwedhelm sehr zu schätzen: „wir sind hier aufgewachsen, wissen um die Qualität der Lagen, der Böden und Reben. Die akribische Arbeit bei der Weinbereitung nichts dem Zufall zu überlassen, das prägt unsere Weine“. Das Weingut Schwedhelm ist heute ein wichtiger Repräsentant der Pfalz. Schon im LagenCup 2020 konnte der Riesling Kabinett von der Lage Karlspfad sich beweisen und die Sonderauszeichnung „Bester Kabinett“ holen. Dieses Jahr platziert sich der trockene Riesling von der bekannten Lage Schwarzer Herrgott in die Top-Ten. „Saftig, straight, tiefgründig und toller Trinkfluss“ sind nur ein paar der Kommentare der Jury.

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4. Platz - 95 Punkte

Weingut von Hövel | Mosel

2021 | Riesling | Oberemmeler Hütte | Großes Gewächs

Wenn man von dem Anbaugebiet Mosel spricht, muss man grundsätzlich von drei Weinstilen reden: Mosel, Saar und Ruwer. Einige werden sich daran erinnern, dass das Anbaugebiet bis 2006 auch so hieß! Die Saarweine haben, und das muss man auch klar aussprechen, einen eigenen, unverkennbaren Stil, der oft in Blindverkostungen schnell erkannt wird. Sowie einer unsere Juroren das auch bei der Probe erkannte und kommentierte „schlank, saftig, tolle Gerbstoffe, kühle Aromatik, sehr tiefgründig und knackige Säurestruktur. Das kann nur die Saar sein“. Dass aber dieser Wein so positiv bewertet wurde, liegt natürlich nicht nur an der Herkunft des Weines, sondern an dem Macher Maximilian von Kunow, der mit dem Umgang der Rieslingrebe und seiner Saarlagen im perfekten Einklang ist. Das Weingut von Hövel ist ein Gründungsmitglied der VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) und hat historisch betrachtet für den deutschen Qualitätsweinbau viel getan und ihn nach vorne gebracht.

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5. Platz - 95 Punkte

Weingut Rainer Sauer | Franken

2016 | Silvaner | Escherndorf am Lumpen 1655 | Großes Gewächs

Escherndorfer Lump ist vermutlich die berühmteste Lage Frankens. Und wenn die Trauben aus einem ganz bestimmten Bereich dieser großen Lagen stammen, dürfen die VDP-Betriebe mit dem Zusatz am Lumpen 1655 ihre Rieslinge und Silvaner als Großes Gewächs produzieren. Daher ist es sehr erfreulich, dass nicht nur der Silvaner aus dieser Lage in der Top-Ten ist, sondern auch von dem Spitzen-Betrieb Rainer Sauer. Denn Rainer Sauer ist gewiss das Aushängeschild des Silvaners aus dem Frankenthal. Die Worte der Jury „akribisch, zupackend, frisch und belebend, gut ausbalanciert, harmonisch und lang am Abgang“ unterstreichen die sehr gekonnte Machart des Winzers.

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6. Platz - 95 Punkte

Weingut Fürst Hohenlohe Oehringen | Württemberg

2020 | Riesling | Verrenberg Verrenberg | Großes Gewächs

Eine sehr lange Familientradition trifft hier auf Moderne. Das Weingut Fürst Hohenlohe Oehringen ist das älteste Familienunternehmen Deutschlands und betreibt Weinbau bereits in 27. Familiengeneration. Der 2020er Riesling aus der Großen Gewächs Lage überzeugte die Jury kompromisslos. Die moderne Stilistik, mit unglaublich tollen Fruchtaromen von Zitrusfrüchten, Aprikose und frischer Ananas, komplexer Struktur, schlankem Körperbau und lebhafter Frische animieren zum mehr trinken. Und wer das geschafft hat, hat sein Ziel definitiv erreicht.

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7. Platz - 95 Punkte

Weingut Korrell | Nahe

2021 | Riesling | Norheimer Kirschheck

Gleich zwei Nahe Weingüter in der Top-Ten. Wenig verwunderlich, denn die Nahe ist ein vielfältiges Anbaugebiet. Die Weinhistorie der Familie Korrell startete vor mehr als 500 Jahren in Spanien. Das heutige Weingut am jetzigen Standort existiert allerdings seit 1832. Die besondere Lage Kirschheck ist die älteste, urkundlich erwähnte Lage der Nahe. Der Spitzen-Winzer Martin Korrell übernahm das Gut mit 19 Jahren, kurz nach seinem Auslandspraktikum in Australien. Sehr zügig wurde sein Talent von Weinkritikern bemerkt und anerkannt. Über die Jahre hat er unter Beweis gestellt, dass er sein Know-how in guten oder weniger guten Jahren perfekt einsetzten kann, so dass man heute weiß, dass die Korrell-Weine eine sichere Bank sind.

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8. Platz - 95 Punkte

Weingut Bernhard Höfler | Franken

2018 | Riesling | Michelbacher Apostelgarten | Großes Gewächs

Das im Norden des Frankenthals ansässige Weingut, im schönen Michelbach, vinifiziert seit fast einem Jahrhundert Weine. Die Rebfläche der bekannten Lage Apostelgarten ist nicht flurbereinigt und steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Heute geführt vom jungen Winzer Johannes Höfler, wurde über die letzten Jahre an vielen Stellschrauben gedreht und die Arbeit, sowohl im Weinberg als auch im Keller sehr verfeinert. „Offen und konzentriert sich der Wein in der Nase. Rassig, spannend, fordernd und facettenreich“ berichtet die Jury über den Wein.

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9. Platz - 95 Punkte

Weingut Hey | Saale-Unstrut

2021 | Riesling | Naumburg Steinmeister | Großes Gewächs

„Wir verstehen uns nicht nur als Weinmacher, sondern unbedingt auch als begeisterte Botschafter für Kultur und Kulinarik“ lautet die Weingutsphilosophie. Völlig richtig, denn der Wein ist nicht nur ein Genussprodukt, sondern auch Teil der deutschen Kultur. Und als Winzer ist man quasi ein Genuss- und Kulturbotschafter. Die kontinuierlich hervorragende Arbeit und qualitativ hochwertige Produktion der Weine hat auch Anerkennung bei der VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) gefunden, in die das Weingut Hey 2019 aufgenommen und somit eines der vier VDP-Betriebe der Saale-Unstrut wurde. Der Riesling aus der Großen Gewächs Lage Steinmeister ist der perfekte Repräsentant des Weingutes. Laut und fruchtig springt er aus dem Glas. Lebendig, spannend, etwas hefig und zupackend am Gaumen. Einfach nur großes Kino.

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10. Platz - 95 Punkte

Bischöfliche Weingüter Trier | Mosel

2021 | Riesling | Scharzhofberger | Großes Gewächs

„Das ist ein Wein, bei dem man nach dem ersten Schluck gleich die zweite Flasche kaltstellen will“ ist das Fazit eines Jurors. Bei der unglaublich tollen Saftigkeit, Finesse, dem Trinkfluss und dem frischen Abgang völlig verständlich. Wenn man dabei bedenkt, dass es sich hierbei um einen gerade einmal ein Jahr alten Wein handelt, fragt man sich, wie er im gereiften Zustand sein wird. Denn Reifepotenzial hat der Wein alle Mal.

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