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Weiß 2021 Prädikatsweine

LagenCup Weiß 2021

die besten Prädikatsweine

Beim diesjährigen LagenCup Weiß 2021, mit ausschließlich weißen Lagenweinen aus Deutschland, wurden mehr als 700 Spitzengewächse verkostet. Die 10-köpfige Jury, bestehend aus Weinjournalisten, Sommeliers und Weinhändlern widmete sich fünf Tage lang den Weinen. Unter coronakonformen Bedingungen wurde die Verkostung wie immer blind durchgeführt, kontrovers diskutiert und nach der 100-Punkte-Skala bewertet.

Prädikatssieger

Text: Axel Biesler

War der Zuckergehalt früher das Maß aller Weindinge, ist er heute ein unliebsames Päckchen, an denen so manche Gewächse bisweilen schwer zu schleppen haben. Es gilt Traubenreife und Herkunft zu einem einzigartigen Geschmack zu vereinen. Keine leichte Aufgabe für die Juroren beim LagenCup Weiß 2021.

PRÄDIKAT »BESONDERS WERTVOLL«

 

Ein Satz ohne Aussage ist sinnlos. Deshalb gibt es das Prädikat. Es verleiht dem Satz einen Sinn, zeichnet ihn aus. Als man Anfang der siebziger Jahre den Prädikatswein aus der Taufe hob, war der Ansatz wenigstens auf den ersten Blick nicht ganz falsch: Je höher die Reife der Trauben, desto höher fiel hernach das Prädikat der Weine aus. Man mag auch bedenken, dass fruchtzuckerreiche Trauben damals eher Ausnahme als Regel waren. Entsäuern und Anreichern (also die Zugabe von Kalk und Saccharose) standen bei jedem Winzer auf der herbstlichen To-do-Liste. Bedauerlicherweise blies der Gesetzgeber damals im gleichen Zuge auch die Weinlagen zu ungeheuerlichen Größen auf, worauf ihr spezifisches Terroir in vielen Fällen bedeutungslos wurde. Ein trauriges Kapitel in der deutschen weinbaupolitischen Geschichte. Doch auch Undank des Klimawandels haben sich die Zeiten inzwischen geändert. Während sich die Winzer nur noch in wenigen Jahren um ausreichend Reife ihrer Trauben sorgen müssen, treten Herkunft und der daraus resultierende spezifische Geschmack der Weine in den Fokus. Herkunft und nicht Öchsle, so scheint es fast, bestimmen heute das Prädikat eines Weins. Das entbehrt nicht einer gewissen Dialektik. Denn Deutschlands beste Lagen sind heute bisweilen auch die hitzigsten, da sie ihr Güteprädikat zu einer Zeit erhielten, in der sonnige Plätzchen für Reben im wahrsten Sinne mit Gold aufgewogen wurden. Dass sich diese an zuweilen steinig-steilen Flusshängen befanden und den Weinen einen besonderen Geschmack verliehen, ist eine köstliche Tatsache, an der die Winzer heutzutage ordentlich zu tüfteln haben. Allzu hohe Reife gilt es zu vermeiden und Herkunft herauszukitzeln. Delikate wie diffizile Ausnahmen bilden die edelsüßen Spezialitäten, bei der sowohl Winzer als auch Verkoster vor eine weitere Herausforderung gestellt werden: Lässt sich Herkunft auch mit Weinen aus edelfaulen Trauben geschmacklich spiegeln? Vom restsüßen Kabinett bis hin zur hochkonzentrierten Trockenbeerenauslese durfte sich die Jury des LagenCup Weiß verkosten. Keine leichte Aufgabe, wenn der Zuckergehalt schon lange kein Garant mehr für die hohe Güte eines Weines ist.

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Bester Kabinett - 94 Punkte

2020 »Monopol« Josephshöfer Riesling Kabinett, Weingut Reichsgraf von Kesselstatt, MOSEL

Gibt es da etwa eine unausgesprochene Direktive, wonach einem Wein aus der untersten Prädikatsstufe Kabinett höchste Weihen der Weinkritik fast wie selbstverständlich verweigert werden. Manchmal hat es fast den Anschein. Dabei stellt genau jene Disziplin die Winzer heutzutage nicht selten vor die allerschwierigste Aufgabe...

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Beste Spätlese - 94 Punkte

2020 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Spätlese, Weingut Max Ferd. Richter, MOSEL

Die Sage vom Spätlesereiter ist tief in der deutschen Weinbaugeschichte verwurzelt. Ob es tatsächlich einem schusseligen Boten zu verdanken ist, der im Jahre 1775 mit der Ernteerlaubnis heimkehrte, als die Trauben schon vergammelt waren...

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Beste Auslese - 94 Punkte

2018 »Juliane« Westhofener Morstein Riesling Auslese, Weingut Alexander Flick, RHEINHESSEN

Wenn den Namen eines Weins neben seiner bestimmten Lage auch noch ein persönlicher Name schmückt, muss es sich um eine besonders seltene Delikatesse handeln. Juliane also. Etwas Einmaliges wurde auf die Welt gebracht. Ganz schön...

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Beste Beerenauslese - 94 Punkte

2019 Binger Scharlachberg Riesling Beerenauslese, Weingut Hemmes, RHEINHESSEN

Wenn Wein Schule macht. So ließe sich die neuere Geschichte des Weinguts Hemmes in Bingen-Kempten mit einer Eins und Sternchen am besten beschreiben. 2008 konnten Frank und Tanja Hemmes die alte Dorfschule in ihrem Heimatort erwerben. Aus ausgedienten...

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Beste Trockenbeerenauslese - 99 Punkte

2015 Bocksteiner Ockfen Riesling Trockenbeerenauslese, Weingut Nik Weis – St. Urbans Hof, MOSEL

Was lässt sich über Nik Weis nicht alles berichten. Viel zu viel ist nicht bekannt. Dass der ebenso charismatische wie polyglotte Winzer nicht nur eine Vielzahl alter Riesling-Klone in seinen Weinbergen für das Mittel der Wahl hält, wenn es darum geht...

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Bester Eiswein - 98  Punkte

2018 Niersteiner Schloss Schwabsburg Riesling Eiswein, Weingut Georg Gustav Huff, RHEINHESSEN

Was heißt es eigentlich, wenn ein Juror beim Kommentar über einen Eiswein über einen »sehr klaren Geruch und Geschmack« zu berichten weiß? Sehr viel! Es ist nämlich davon auszugehen, dass der Winzer sehr penibel bei der Auswahl seiner natürlich gefrorenen Trauben gearbeitet hat. Und das will schon etwas heißen...

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